Hier sollen die in meiner Praxis häufig vorkommenden medizinischen Fachausdrücke erklärt werden. Ich bitte alle Leser um Anregungen und Verbesserungsvorschläge, so kann dieses Lexikon ständig erweitert werden.
s. "Budget"
Funktionsstörungen von Gelenken und Wirbelgelenken können auch bei normal geformten Gelenken zu Schmerzen führen, die mit Chirotherapie behandelt werden können. Dabei handelt es sich nicht um ein "Herausspringen der Gelenke oder Wirbel", sondern um eine Minderbeweglichkeit ( "wie bei einer verklemmten Schublade").
Für "Kassenpatienten" (Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen) gibt es ein gemeinsames Medikamenten- und Heilmittelbudget. Jeder Arzt hat für jeden Patienten einen Betrag zur Verfügung, der im Durchschnitt über alle Patienten bei der Verordnung von Medikamenten und Heilmitteln nicht überschritten werden darf. Jeder einzelne Arzt haftet für seine eigene Verordnungsweise. Die Berechnung der Budgets basiert auf dem Verordnungsverhalten von 1996. Seitdem neuentwickelte Medikamente sind nicht berücksichtigt. Trotz aller Proteste der Ärzteschaft hat der Gesetzgeber durch die Einführung der Budgets die Behandlungsmöglichkeit der Kassenpatienten eingeschränkt.
Blockierungen von Gelenken Führen zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen. Dabei handelt es sich um Funktionsstörungen ohne krankhafte Veränderung der Form dieser Gelenke. Chirotherapie = manuelle Therapie beseitigt solche Funktionsstörungen durch mobilisierende oder redressierende Handgriffe (im Volksmund "Einrenken"). Sorgfältig durchgeführte Chirotherapie setzt voraus, dass Gegenanzeigen (z.B. durch Entzündungen oder Tumoren veränderte Knochen) zuvor ausgeschlossen werden. Die Zusatzbezeichnung "Chirotherapie" wird von der zuständigen Ärztekammer nach einer in diesem Bereich nachgewiesenen Weiterbildung und Prüfung verliehen.
Bildgebendes Verfahren zur räumlichen Darstellung der Gewebe mittels Röntgenstrahlen. Besonders gut gelingt die Darstellung knöcherner Strukturen. Nachteil: Strahlenbelastung. Vorteil: kurze Untersuchungszeit, geringere Kosten als bei der Kerspintomografie.
Abwehrreaktion des Körper gegen verschiedene Reize. Infektionen mit Bakterien oder Viren können Ursache einer E. sein, sind bei orthopädischen Krankeiten aber eher selten. Rheumatische Entzündungen entstehen durch eine Abwehrreaktion gegen körpereigenes Eiweiss. Die häufigste E. in der Orthopädie ist eine mechanische Reizung ("wie beim Blasenbilden bei zu engen Schuhen").
Massagen, Krankengymnastik, Lymphdrainagen und andere verordnete Behandlungsmaßnahmen. Auch für Heilmittel gibt es ein Budget.
Einlagen, Bandagen, Gehhilfen u.a. verordnete technischen Hilfen. Für Hilfsmittel gibt es (z.Zt.) kein Budget.
Massage mittels eines starken Wasserstrahls. Dabei liegt der Patient auf einem körperwarmen Wasserbett, er muß also nicht ins Wasser oder Badezeug mitbringen. Mit einer besonderen Lagerung kann die Lendenwirbelsäule während der Massage entlastet werden .
Behandlungsmaßnahmen, die nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden können (z. B. Knorpelschutzbehandlung, Hydrojet). Bei Privatpatienten sind diese Leistungen erstattungsfähig.
Aufwendiges bildgebendes Verfahren zur räumlichen Darstellung der Gewebe. Dabei wird der Körper einem starken Magnetfeld ausgesetzt, das die Atomkerne des Wasserstoffes so in Schwingungen versetzt, dass sie durch den Resonanzeffekt elektrische Signale aussenden, die mit Hilfe eines Computers räumlich zugeordnet werden können. Vorteil: keine Strahlenbelastung, hohe Auflösung, sehr gute Darstellung der Weichteile. Nachteile: lange Untersuchungsdauer (15-30 Min.), hohe Kosten. Die Darstellung des Knochens gelingt mit der Computertomografie besser, da der Knochen nur wenige Wasserstoffatome enthält.
s. unter Sonstige Leistungen
s. "Kernspintomografie"
s. "Chirotherapie"
s. "Budget"
Begriff erstmals 1742 von N. Andry in seinem Buch "Orthopädie oder die Kunst, bei Kindern die Ungestaltheit des Leibes zu verhüten oder zu verbessern" verwendet. Heute beschreibt es die medizinische Fachrichtung, die sich mit den Krankheiten und Verletzungen der Haltungs- und Bewegungsorgane beschäftigt. Dazu gehört die Erkennung (Diagnostik), die konservative (=nicht-operative) Behandlung (Therapie), die operative Behandlung, die Vorbeugung (Prävention) und Begutachtung. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Faches ist beachtlich: Die meisten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Berentungen sind auf orthopädische Krankheiten zurückzuführen. Das Spektrum des Faches ist weit: es umfasst die Altersgruppen vom Säugling bis zum Greis, Männer und Frauen, konservative und operative Therapie.
Dazu gehört die Anwendung von Wärme, Kälte, elektrischen Strömen, mechanischem Druck und Zug, Krankengymnatik und alle Arten von Massagen. Die Zusatzbezeichung "Physikalische Therapie" wird von der zuständigen Ärztekammer nach einer in diesem Bereich nachgewiesenen Weiterbildung und Prüfung verliehen.
Gezieltes Einbringen von Medikamenten (z. B. cortisonähnlichen Stoffen) an eine entzündlich gereizte Nervenwurzel unter computertomografischer Kontrolle (in Zusammenarbeit mit neinem Radiologen)
Nach Conrad Röntgen benanntes bildgebendes Verfahren zur Strukturuntersuchung von Gewebe. Besonders gut gelingt die Beurteilung von Knochen (Frakturen, Arthrosen, Tumoren). Vorteil: in der Praxis sofort verfügbar, geringe Strahlenbelastung.
s. unter Behandlungen
Bildgebendes Verfahren zur Untersuchng von Weichteilen (z. B. Muskeln, Fett). Dabei wird das Reflektionsverhalten von Schallwellen an Grenzflächen von Geweben zur Bildenstehung ausgenutzt. Besonders geeignet zur Darstellung von Cysten, Schulterkapseln und Hüftgelenken bei Neugeborenen. Vorteil: in der Praxis sofort verfügbar, keine Strahlenbelastung, preiswert. Nachteil: schlechtere Auflösung als bei der Kernspintomografie.
Nuklearmedizinische Untersuchungsmethode zur Beurteilung von Stoffwechselvorgängen in Geweben. Dabei wird eine radioaktiv markierte Substanz injiziert und die Verteilung dieser Substanz im zu untersuchenden Gewebe gemessen. In der Orthopädie kommt diese Methode besonders zur Untersuchung des Knochens zum Einsatz: Es lassen sich damit Entzündungen und Tumoren des Knochens darstellen.
s."Sonografie"
s. unter Behandlungen